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Hallstatt- u. Latènezeit
800-400 u. 400-50 v. Chr.

Obwohl im unteren bis mittleren Vilstal, aber auch bis in die südlichen Täler der Isar hinein, durchaus Funde aus der Hallstattzeit auftreten, ist im Kartengebiet keine einzige, eindeutig hallstattzeitliche Scherbe aufgefun- den worden. Die Annahme mancher Heimatkundler, dass die Wallanlagen bei Frontenhausen und Velden hallstattzeitliche Erdwerke als Vorläufer hätten, ist deshalb wenig wahrscheinlich.

Alle auf der Karte eingezeichneten 42 Siedlungsplätze entstanden erst während der nachfolgenden Latènezeit (). Im Gegensatz zur vorher- gehenden Hallstattzeit besiedeln die Kelten jetzt das Tal bis hinauf nach Vilsbiburg. Durch die Römer kennen wir erstmals den Namen des Volkes, das unsere Gegend damals in Besitz genommen hat. Eine gewisse Konzen- tration von Siedlungen ist am Zusammenfluß von Großer und Kleiner Vils festzustellen. Man findet auf diesen Plätzen überwiegend Graphittonscher- ben mit Wulsträndern und einfachen, senkrechten Kammstrichmustern, die für die späte Latènezeit sehr typisch sind.

Als Besonderheit zu erwähnen ist der Fund eines Rohgraphitdepots auf einer Anhöhe bei Sommerau. Er könnte auf Handelsbeziehungen mit dem Gebiet östlich von Passau hindeuten, wo dieser Rohstoff obertägig anzu- treffen ist. Im Vilsbiburger Heimatmuseum werden außerdem zwei kelti- sche Fibeln (+) aufbewahrt, eine gut erhaltene aus Holzhausen und ein kleines Fibel-Bruchstück, das bei der Pfarrbrücke in Vilsbiburg gefunden wurde.

Obertägig sichtbare, keltische Viereckschanzen findet man im bespro- chenen Gebiet nicht. Allerdings treten Ortsnamen wie "Biburg" vielfach in der Nähe solcher Schanzen auf, weshalb man eine solche schon auf dem Mariahilfberg vermutet hat. Durch Funde konnte dies jedoch nicht belegt werden. Aber im Triangel zwischen Großer und Kleiner Vils gibt es zwei Luftbildbefunde ( c ) solcher quadratischer Wallanlagen, deren Nutzung entweder als Bauernhof, als zentraler Markt-, Gerichts- und Versamm- lungsplatz oder als Kultanlage immer noch diskutiert wird. Auch der Name "Vils" soll keltischen Ursprungs sein.

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