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Altneolithikum
5500 - 4900 v. Chr.

Da bisher in diesem Raum weder alt- noch mittelsteinzeitliche Artefakte aufgetaucht sind, dokumentieren die Funde der 26 Siedlungsplätze auf dieser Karte erstmals die Anwesenheit von Menschen in diesem Raum.

Verkohlte Getreidekörner und Erbsen, die auf den Fundplätzen in Vils- biburg, w von Neuhausen und s von Geiselsdorf (Kröning) entdeckt wur- den, aber auch Knochenfunde von Rind und Schwein belegen, dass die Menschen, die vor ca. 7000 Jahren unsere Gegend in Besitz genommen haben, bereits Ackerbauern und Viehzüchter gewesen sind.

Sie mußten erst einmal den Urwald roden. Auf den entstandenen kleinen Lichtungen errichteten sie ihre Holzhäuser und legten kleine Felder an. Das Vieh ließen sie im Walde weiden. Da man den Namen des Volkes nicht kennt, spricht man wegen der typischen Linienbandverzierungen auf ihren Tontöpfen einfach von Linearbandkeramikern und nennt diesen etwa 600 Jahre dauernden Zeitabschnitt Linearbandkeramik.

Neben typisch verzierten Scherben, kann man auf den meisten altneo- lithischen Siedlungsplätzen auch Silexmaterial aus Knollenhornstein (siehe Mittelneolithikum) sowie Steinbeile (hohe Schuhleistenkeile und Flach- hacken) auflesen.

Unsere Gegend ist den Funden nach zu urteilen erst in einer mittleren bis jüngeren Phase der Linearbandkeramik besiedelt worden. Wie man aus der Lage dieser ersten Siedlungen ersehen kann, scheinen sie mehr nach Norden zum Isartal hin ausgerichtet zu sein. Der Talabschnitt von Gerzen bis Frontenhausen wird erst im nachfolgenden Mittelneolithikum intensiv genutzt. Das läßt vielleicht den Schluß zu, dass die Erstbesiedlung dieses Gebiets vom Isartal aus hügelüberschreitend erfolgt sein könnte und nicht flußaufwärts, wie man zunächst vermuten möchte.

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