Buchbeschreibung

Die „Bayerische Tauernbahn“ Landshut – Vilsbiburg – Neumarkt-St. Veit – Mühldorf – Freilassing und ihre Zweigstrecken Garching – Traunstein und Wiesmühl – Tittmoning

Bayerische Tauernbahn? Wo fährt denn die? Und was bitte soll an der so interessant sein, dass darüber ein Buch erscheint? Sehr viel! Denn diese Strecke weist eine sehr bewegte und völlig außergewöhnliche Geschichte auf – mit Aussicht auf eine prosperierende Zukunft.
Die Bezeichnung „Bayerische Tauernbahn“ ist schon während des I. Weltkriegs, nachdem die internationalen Schnellzüge nach und von Triest, dem Hafen der k.u.k. Monarchie, auf dieser Strecke eingestellt worden waren, in Vergessenheit geraten. Und sieht man vom Schnellzugverkehr und den Regierungssonderzügen während der NS-Zeit ab, umgab sie ansonsten nur das Flair einer der Zeit entrückten Nebenstrecke. Jahrzehnte befand sie sich in diesem Dornröschenschlaf. replica rolex air king
Das Buch, verfasst von Karl Bürger aus Walpertskirchen und Karl Bösenecker aus Laufen, ist in einer Auflage von 1500 Stück erschienen. Das mit Hardcover in Fadenheftung gehaltene Werk im Format DIN A4 umfasst 272 Seiten mit 492, z. T. großformatigen Bildern, von den Abbildungen sind 292 in Farbe. Trotz seines Umfangs und der enormen Bebilderung kostet es nur 39,90 Euro (ISBN 978-3-00-059435-9, Selbstverlag). Das Werk richtet sich nicht nur an Eisenbahnfans, sondern auch an alle, die sich für Zeitgeschichte und Verkehrspolitik interessieren. Das mit aussagekräftigen Bildern, Plänen, Grafiken illustrierte Buch beleuchtet intensiv die sehr interessante, ja kuriose Geschichte der „Bayerischen Tauernbahn“ und ihres Betriebes von den Anfängen bis in die Gegenwart.
Sehr präzise und auf die örtlichen Umstände anschaulich eingehend schildert das Werk, wie diese Bahnverbindung auf wohl einmalige Weise aus sechs Teilen „zusammengeflickt“ worden ist:

–          Aus dem 1875 eröffneten Teilstück Neumarkt a. Rott – Mühldorf der einstigen Ostbahnlinie Plattling – Frontenhausen – Mühldorf,
–          aus der 1878 – 1883 als „Sekundärbahn“ erbauten Verbindung Landshut – Geisenhausen – Vilsbiburg – Neumarkt a./Rott,
–          aus der 1890 eröffneten Lokalbahn Freilassing – Laufen, die 1894 nach Tittmoning verlängert wurde,
–          aus einem Teilstück der einstigen, 1897 in Betrieb genommenen Lokalbahn Mühldorf – Burghausen und
–          aus einer Neubaustrecke, die 1908 als letzte „königlich bayerische“ Hauptbahn in Betrieb ging.
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Das Buch über die „Bayerische Tauernbahn“ kein „typisches“ Eisenbahnbuch, und es bietet nicht nur Daten und Fakten, vielmehr wirft es auch Seitenblicke auf die Lebensumstände der Menschen und auf die Gegebenheiten der jeweiligen Zeitabschnitte und es legt dar, dass in den „königlich bayerischen Zeiten“ das Verhältnis der Ministerialbürokratie zu den „Unterthanen“ recht abgehoben war. Auch dieses Werk taucht ein in die von vielfachem Lokalkolorit durchwirkte Zeitgeschichte – mit Blick auf die Eisenbahn, von der „Bimmelbahnzeit“ bis zu den geplanten Neu- und Ausbauprojekten, die – wenn sie nun endlich in Angriff genommen werden – die gesamte südostbayerische Region völlig verändern werden. Die Zukunft der „Bayerischen Tauernbahn“ wird, wie angesprochen, in der Integration ihres südlichen Teils in die „ABS 38“ liegen, aber auch ihr Nordabschnitt könnte zusammen mit der Bahnlinie Mühldorf – Rosenheim als Teil einer Zulauf- und Abfuhrstrecke zum/vom künftigen Brenner-Basistunnel an Bedeutung gewinnen. Wann diese Zukunft anbrechen wird, ist angesichts der gegenwärtigen Verkehrspolitik freilich ungewiss.