Anfang des 17. Jahrhunderts wurden die Pfarreien angehalten, Taufen, Hochzeiten und Todesfälle in Matrikelbücher einzutragen.
Unter Pfarrer Stephan Thumb wurde 1647 ein Sterbebuch für die Pfarrkirche Geisenhausen und die Marienkirche von Feldkirchen angelegt, in dem nach einem Eingangstext aber schon Sterbefälle ab dem Jahr 1645 eingetragen sind.
Tauf- Hochzeits- und Sterbebücher sind über ein Online-Portal des Erzbistums München-Freising einzusehen.
Peter Käser
zum Weiterlesen
Ritter, Richter, Seine Durchlaucht
Sie stammten vom Riemhof bei Geisenhausen. Ihren adeligen Ur-Sitz hatten die „Riemhofer zu Riemhofen“ aber im benachbarten Haselbach – heute Oberhaselbach. Nach 1600 nannten sie sich: Zum Steeg, auf Vatersham, Haslbach, Dözkirchen, Wurmsham, Töding und Ottering. In der Geisenhausener Filialkirche Feldkirchen haben die Riemhofer eines ihrer Begräbnisse. Drei Marmor-Grabdenkmäler aus dem 14./15. Jhd. erinnern noch heute an das Edle Geschlecht, das in ihren hohen Ämtern auch als „Seine Churfürstliche Durchlaucht“ angesprochen wurde.
Peter Käser
hier weiterlesen
Sankt Vitus in Wendeldorf, Gemeinde Aham Gemeindeverwaltung Gerzen
Eine Nebenkirche der Pfarrei Loizenkirchen.
Wendeldorf in der Verwaltungsgemeinschaft Gerzen.
Auf eine reiche Geschichte kann der Weiler Wendeldorf an der Vils blicken. Das Patrozinium Sankt Vitus der Wendeldorfer Kirche deutet auf ein Rodungsgebiet hin, wohl zur Hauptrodungszeit vom 9. bis 11. Jahrhundert. Der Weiler und die Kirche liegen an der Strasse LA 3, die von Gerzen über Neuhausen, Wendeldorf nach Loizenkirchen/Frontenhausen führt. Die Regensburger Bistumsvisitation des Jahres 1508 nennt die Pfarrei Loizenkirchen mit der Kapelle St. Vitus in Wendeldorf. Die Einrichtung der Kirche ist im neugotischen Stil. Von 1867 an wird die Kirche einer Restaurierung unterzogen, mit einem neuen Dachstuhl, Turm und 1884 mit einem neuen Altar, – gefertigt vom Landshuter Bildhauer Michael Mayer. Auf der rechten Seite im Altar, steht der für unsere Heimat doch seltene Münchner Stadtheilige, Sankt Onuphrius.
Peter Käser
Zum PDF
Eine Nebenkirche der Pfarrei Loizenkirchen.
Wendeldorf in der Verwaltungsgemeinschaft Gerzen.
Auf eine reiche Geschichte kann der Weiler Wendeldorf an der Vils blicken. Das Patrozinium Sankt Vitus der Wendeldorfer Kirche deutet auf ein Rodungsgebiet hin, wohl zur Hauptrodungszeit vom 9. bis 11. Jahrhundert. Der Weiler und die Kirche liegen an der Strasse LA 3, die von Gerzen über Neuhausen, Wendeldorf nach Loizenkirchen/Frontenhausen führt. Die Regensburger Bistumsvisitation des Jahres 1508 nennt die Pfarrei Loizenkirchen mit der Kapelle St. Vitus in Wendeldorf. Die Einrichtung der Kirche ist im neugotischen Stil. Von 1867 an wird die Kirche einer Restaurierung unterzogen, mit einem neuen Dachstuhl, Turm und 1884 mit einem neuen Altar, – gefertigt vom Landshuter Bildhauer Michael Mayer. Auf der rechten Seite im Altar, steht der für unsere Heimat doch seltene Münchner Stadtheilige, Sankt Onuphrius.
Peter Käser
Zum PDF
Die Familie Orelli als Urheber der Wallfahrt Maria Hilf bei Vilsbiburg
„Wer einer Kirche Urheber ist – der ist des Himmels schon ver´gewißt“ steht auf dem Grabmal des aus Locarno am Lago Maggiore nach Vilsbiburg ausgewanderten Kaminfegers Donatus Barnabas Orelli. Die Zeit, in welcher Maria Hilf in Vilsbiburg 1686 gegründet wurde, war noch geprägt von der Angst und Bedrohung des christlichen Abendlandes durch die Osmanen, auch wenn diese bereits 1683 vor Wien besiegt waren. Hier, auf dem Vilsbiburger „Kalvarienberg“ errichtet Orelli ein Marienheiligtum, wie er es auch in seiner Heimat Locarno mit der Madonna del Sasso auf dem „Sacro Monte“ vor Augen hatte. Seine Söhne Wolfgang Martin und Georg Joseph übernahmen das Erbe der Wallfahrt Maria Hilf auf dem „Vilsbiburger Monte“.
Peter Käser
Zum PDF
Gedanken von Kreisheimatpfleger Peter Barteit zum 75. Jahrestag des Kriegsendes
Im Vilsbiburger Land kam es, abgesehen von einigen Brückensprengungen im II. Weltkrieg zu keinen größeren Zerstörungen. Dennoch gab es in der einst so beschaulichen Heimat vor 75 Jahren erhebliche Umwälzungen. Nachdem der Weltenbrand insgesamt 55 Millionen Tote forderte, trauerten viele Familien um nahe Angehörige. Die Versorgung der Bevölkerung mit den wichtigsten Gütern für das Überleben war dürftig. Flüchtlinge, hauptsächlich aus Schlesien, Ostpreußen und dem Sudetenland waren unterzubringen und zu versorgen. Sie wurden nicht überall mit offenen Armen aufgenommen, hatten sie doch zum Teil einen ungewohnte religiöse Ausrichtung. Aber auch die Neubürger zeigten sich nur begrenzt integrationsbereit, hofften doch viele von ihnen, in absehbarer Zeit wieder in die alte Heimat zurückkehren zu können. Nur wenige konnten sich ausmalen, dass sie in der niederbayerischen Erde Wurzeln schlagen und auf ihr Häuser bauen könnten. Die amerikanischen Besatzer fanden nicht so ohne weiteres Zugang zur altbairischen Mentalität und führten anfangs ein strenges Regiment. Das mussten sie auch tun, galt es doch, die Verbrechen des NS-Regimes aufzuklären und dem Land wieder zu einer demokratischen Gesellschaft zu verhelfen.
Dass die braunen Machthaber von Anfang an Verhaltensweisen einer Räuberbande annahmen, konnte nur verwundern, wer erhebliche Fähigkeiten im Verdrängen der Realität entwickelt hatte. Vielleicht war Hitlers Ankündigung in der Großkundgebung im Jahr 1927 in der Vilsbiburger Gewerbehalle, Deutschland brauche einen erneuten Krieg, noch etwas verklausuliert. Als jedoch kurz nach der Machtübergabe die Stadträte der SPD und der Bayerischen Volkspartei vom Ortgruppenführer der NSDAP aus dem Gremium geworfen und in so genannte Schutzhaft genommen wurden, war das Ende der Demokratie für jedermann ersichtlich. Der totale Niedergang dieser Gewaltherrschaft wurde schließlich für die gesamten Bevölkerung beim Durchzug der Todesmärsche durch das Vilsbiburger Land im April 1945 augenfällig.
Warum immer wieder auf diese Ereignisse hinweisen? Wer sich an seine Vergangenheit nicht erinnern kann, läuft Gefahr, diese irgendwann wiederholen zu müssen. Und wer will das schon?

Todesmärsche sind der letzte Beweis für die totale Entartung des Naziregimes
Genau 75 Jahre sind seither vergangen. Der 19jährige Mann aus dem polnischen Zarki ist in Seyboldsdorf angekommen und sieht sich vor eine überlebenswichtige Entscheidung gestellt. Noch heute mutet diese an wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Henry Neugebauer, der mit einer Kolonne Leidensgenossen von Buchenwald bei Weimar über Flossenbürg gebracht wurde, schildert das in seinen Erinnerungen so: „Ich dachte bei mir, dass ich keinen Schritt weiter gehen könne, dass ich keine Kraft mehr hatte. Ich konnte mich nicht mehr auf den Füßen halten. Ich wusste, dass sie mich ohnehin erschießen würden, da ich nicht mehr gehen konnte. Das gleiche Risiko bestand, wenn ich versuchen würde, mich zu verstecken.“
„Sie“, das sind die Angehörigen der Schutzstaffel (SS) mit dem Auftrag, die zahlreichen Konzentrationslager zu evakuieren und die Häftlinge in langen Kolonnen dorthin zu transportieren, wo man die Siegermächte noch nicht vermutet. Florian Obermayer kann in seinem Beitrag über die „Todesmärsche“ konkrete Ziele der bemitleidenswerten Kreaturen nicht benennen. Die bisweilen geäußerte Vermutung, die Häftlinge sollten in die legendäre „Alpenfestung“ deportiert werden, sei ein nachträglicher Erklärungsversuch. Allerdings habe das NS-Regime bereits im Jahr 1942 bei der so genannten Wannsee-Konferenz das Prinzip „Vernichtung durch Marschieren“ als geeignetes Mittel zur Beseitigung unerwünschter Subjekte ersonnen. Auch damals vor 75 Jahren kommt diese Methode im Raum Vilsbiburg zur Anwendung – und nicht nur in Einzelfällen. Henry Neugebauer hat dies schon mehrmals miterlebt auf seinem bisherigen langen Weg und zieht daraus seine Schlüsse.
Getötet am Wegesrand
Kann ein Gefangener vor Erschöpfung nicht mehr weiter, erledigen die Folterknechte den Fall kurz und entschlossen, gerne am nächsten Waldrand. Dort hat nämlich die Nachhut, eine traurige Gruppe von Häftlingen mit Handwagen und einigen Werkzeugen, die beste Gelegenheit, den geschundenen Leichnam möglichst unauffällig zu verscharren. Also entscheidet sich Neugebauer trotz höchstem Risiko, für die Option der Flucht. Der Stadel, in den er sich rettet, ist zu zwei Dritteln gefüllt mit Heu. Dort hinein vergräbt er sich und stellt schnell fest, es haben schon einige andere Gefangene hier Zuflucht gesucht. Brisant wird es zum ersten Mal, als die Wachmannschaft das Fehlen mehrerer Leute bemerkt und die Scheune ausspäht. Da jedoch ein gewisser Zeitdruck herrscht, fällt die Suche nur oberflächlich aus. Schließlich bricht die Kolonne weiter in Richtung Vilsbiburg auf. Als die Anspannung abfällt, meldet sich der Hunger. Irgendwo finden die Männer einige Handvoll Hafer, ein anderes Mal ein paar Eier und zu guter Letzt läuft ihnen ein unvorsichtiges Huhn über den Weg. Im rohen Zustand schlingen sie das Fleisch hinunter. Einen Ungarn kann auch das nicht mehr retten. Er stirbt entkräftet im Heustock.
Wieder höchste Gefahr
Der Bäuerin bleichen die Vorgänge in ihrem Stadel nicht verborgen. Wenig später betritt ein deutscher Feldwebel den Raum und brüllt: „Ich weiß, dass ihr hier seid!“ Was bleibt den Häftlingen übrig als das Versteck zu verlassen. Schlotternd vor Angst und Kälte steht die kleine Gruppe im Hof. Es ist ein eisiger Tag dieser 30. April 1945. In diesem Moment kommt ein Soldat hoch zu Ross heran und erstattet dem Feldwebel eine Meldung. Die Gefangenen bekommen den Inhalt nicht mit. Aber die Vermutung liegt nahe, dass die Mitteilung den „Größten Feldherr aller Zeiten“ betrifft, der an diesem Tag in Berlin von der Fahne gegangen ist. Jedenfalls gibt der Unteroffizier anschließend jedem der Häftlinge mit den Worten „Ihr werdet es noch gut haben!“ einen ermutigenden Klaps auf die Schulter, bestellt ein Auto, und lässt die bemitleidenswerten Kreaturen in das Vilsbiburger Krankenhaus bringen. Florian Obermayer listet in seinem Beitrag in der Vilsbiburger Museumsschrift mehrere vielköpfige Kolonnen aber auch kleinere Gruppen auf, die zwischen dem 27. April und dem Einmarsch der amerikanischen Truppen im Vilsbiburger Land unterwegs sind. Insgesamt dürften es rund 1.600 Gefangene sein. Durch Vilsbiburg selbst bewegen sich etwa 700 KZ-Häftlinge. Es gibt somit für die Bürger ausreichend Gelegenheit, die verhängnisvollen Ergebnisse nationalsozialistischer Politik eingehend zu beobachten.
US-Erziehungsmethoden
Die amerikanischen Besatzungstruppen wollen es bei diesem Anschauungsunterricht jedoch nicht belassen und entwickeln weitergehende pädagogische Maßnahmen. Sie statten ehemalige lokale Nazigrößen mit dem notwendigen Werkzeug aus und befehlen, die an den Marschrouten zurück gebliebenen Leichname auszugraben. Insgesamt bergen die Kommandos im engeren Umland von Vilsbiburg mehr als 80 schon in Verwesung übergegangene Körper. Danach werden die sterblichen Überreste auf dem Friedhofsteil links vom Leichenhaus offen aufgebahrt werden. Damit der Eindruck der Schandtaten möglichst nachhaltig ist, zitieren die Vertreter der Siegermacht die gesamte Bevölkerung herbei, um an den offenen Särgen vorbei zu defilieren. Stadtpfarrer Dr. Anton Goetz hat die Aufgabe, die Toten vor der Bestattung zu segnen. Assistiert wird er dabei von einem jungen Geistlichen aus Österreich, den die Geheime Staatspolizei nach dem so genannten Anschluss an das Reich wegen politischer Unzuverlässigkeit nach Vilsbiburg verbannt hat. Prälat Joseph Ernst Mayer erinnert sich noch im hohen Alter bei einem Gespräch in Wien: „Der Leichengeruch lag über der ganzen Stadt!“
Doch die Ausdünstungen des Verderbens über der niederbayerischen Kleinstadt sind Hitler nicht genug. Seine Absicht ist, über die gesamten Reste seines „Großdeutschen Reiches“ ein Leichentuch zu breiten. Im so genannten Nerobefehl vom 19. März 1945 macht der Diktator seine Absicht überdeutlich, nicht nur den KZ-Häftlingen, sondern allen Deutschen jede Überlebensmöglichkeit zu nehmen. Im Originaltext liest sich das so: „Wenn der Krieg verloren geht, wird auch das Volk verloren sein. [….] Es ist nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen […].“ Einzig der weitgehende Auflösungsprozess des Staatsapparates verhindert die Umsetzung dieses Diktats.
Peter Barteit
Quellen:
Obermayer Florian: „Mai 1945: Der Nationalsozialismus vor dem Aus. Todesmärsche ziehen durch Vilsbiburg“, in: Vilsbiburger Museumsschrift Nr. 10, 2008.
Neugebauer Henry: „Liebe im Schatten des Hakenkreuzes“ in: Vilsbiburger Museumsschrift Nr. 16, 2015

„Es lebe das edle Handwerk der Hafner“ Das jahrhundertelange Ringen auf dem Kröning und an der Bina um Absatzmärkte und Arbeitsplätze
Seit fast 100 Jahre gibt es auf dem Kröning, dem Hügelland zwischen Isar und Vils, sowie an der Bina keine Geschirrherstellung mehr. Der Aufstieg zum produktivsten Hafnerhandwerk in Bayern, zur Marktführerschaft
auch in großen Städten und in einem ausgedehnten Absatzgebiet sowie die vielfältigen Vertriebswege sind mit allgemeinen historischen Entwicklungen verknüpft.
Der ab der Mitte des 19. Jahrhunderts sich abzeichnende Niedergang des Handwerks vermag noch heute zu erzählen, welche Unterlassungen und Fehlentscheidungen unter rauer werdenden Rahmenbedingungen vermieden werden sollten, um die wirtschaftliche Existenz zu sichern. Nicht nur hier bewahrheitet sich das Zitat des Philosophen George Santayana (1863–1952):
„Wer sich an die Vergangenheit nicht erinnern kann,
ist dazu verdammt, diese zu wiederholen.“
Zum Beitrag aus Schöne Heimat 2019/Heft2 von Peter Barteit
Er gehörte sicherlich zu den „Geborenen Vilsbiburgern im geistlichen Stande“. Im südlichen Eingangsportal zur Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Vilsbiburg (LK Landshut) befindet sich auf der rechten Seite an der Wand das Epitaph des fürstlichen Pflegers (etwa heute Landrat) von Vilsbiburg – des Adeligen Urban Griesstetter, genannt zu Haslach, Herrnfelden und Thalham. Im unteren Bereich ist die ganze adelige Familie in den Stein gemeißelt. Dabei ist neben seinem Vater leicht zu erkennen, der hohe geistliche Würdenträger Propst Wolfgang Griesstetter mit Mitra und Stab.
Er war Stiftpropst des Klosters Berchtesgaden; Propst von Höglwörth, Administrator des Klosters Baumburg, 1564 Stiftpropst in Altötting. Er starb 77 Jahre alt, am 14. Juli 1567 und ist in der Kirche zur Unserer Lieben Frau am Anger in Berchtesgaden begraben.





