Heimatfahrt am 25. September 2022 nach Mühldorf. Nach zweijähriger Pause konnte Peter Käser vom Heimatverein diese Veranstaltung endlich erfolgreich organisieren.

  • Nur wenige Meter vor der Mühldorfer Stadtmauer, wurde die Besuchergruppe vom zweiten Vorsitzenden des Mühldorfer Heimatbundes Meinrad Schroll empfangen. Im angrenzenden Haberkasten wurden die Besucher über die Geschichte von Mühldorf informiert und die Ausstellung: „1322 Ritter, Schlacht und Königswürde“ besucht. Vor 700 Jahren, genau am 28. September 1322 fand vor den Toren Mühldorfs die „Letzte Ritterschlacht“ statt, bei der fast alle mitteleuropäischen Landesherren beteiligt waren. Der Koordinator für die Museen des Landkreises Mühldorf, Kurator Dr. Daniel Baumgartner, führte die Gruppe durch die hervorragend inszenierte Ausstellung. Nach einer Führung in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus durch Meinrad Schroll, ging es auf den 400 Meter langen Stadtplatz zum Altöttinger Stadttor und weiter an historischen Häusern der Inn-Salzach Bauweise entlang zum Nagelschmiedturm, oder auch Münchnertor genannt. Meinrad Schroll brachte sein vielseitiges Wissen über die bis 1802 zum Salzburger Erzstift gehörige Stadt ein, – denn Mühldorf war eine Salzburger Enklave inmitten des bayerischen Herzogtums. Nach einer Kaffeepause wurde die von 2017 bis 2021 renovierte Spital-Katharinenkapelle in der Katharinenvorstadt aufgesucht. Wegen Einsturzgefahr wurde die Kirche 2006 gesperrt. Um dem Verfall der Kirche entgegen zu wirken, wurde 2013 der Förderverein Katharinenkirche e. V. gegründet, eine gründliche Restaurierung angeregt und auch mitfinanziert. Die Kirche ist romanischen Ursprungs, eine spätgotische Wandpfeilerkirche mit einer spätbarocken sehenswerten Ausstattung. Drei Altäre stehen im Chor: Der Hochaltar zeigt im Gemälde die Aufnahme der Hl. Katharina in den Himmel. Der Jakobus-Seitenaltar, Bierbrauer-Zunftaltar, stand früher in der Pfarrkirche; der Hl. Georg mit Cosmas und Damian (Patrone der Ärzte und Apotheker) sind auf dem Altarblatt dargestellt. Der rechte Seitenaltar zeigt im Schrein ein harmonisches Anna-Selbdritt-Schnitzwerk: Maria, die Mutter Anna und das Jesuskind; eine feine Renaissancearbeit um 1580. Die Deckenbilder von 1756 im barockisiertem Gewölbe, bemalt vom Mühldorfer Maler Joh. Paul Kurz, erzählen vom Leben der Kirchenpatronin, der Hl. Katharina von Alexandrien. Die Spitalkirche brachte noch viele Schätze hervor, welche sich insbesonders durch die Kirchenführung mit Meinrad Schroll vervollständigten. Beim gemeinsamen Abendessen auf der Heimfahrt, konnten noch einmal in geselliger Runde die Eindrücke des Ausfluges nach Mühldorf am Inn diskutiert werden.