Solling: Geschichte, Kirche und das Patrozinium Sankt Stephan

Solling – ein Ort an der oberen Vils: Kurze Geschichte, zum Dorf, Kirche, Haus- und Hofgeschichte.

Peter Käser. Zenelliring 43 – Binabiburg

Solling, ein kleines Dorf an der großen Vils unterhalb von Vilsbiburg.
Am 26. Dezember feiert die Kirche von Solling ihr Patroziniumsfest. Solling ist eine Filialkirche der Pfarrei Gerzen, im Bistum Regensburg, Landkreis Landshut. Das Dorf Solling liegt unmittelbar an der Großen Vils, auf 435 Metern über dem Meeresspiegel (Normal Null), und an der Straße von Vilsbiburg nach Gerzen.

Es ist ein altes Siedlungsgebiet an der oberen Großen Vils: Funde des Neolithikums, der Liniarbandkeramik, ein verebneter vorgeschichtlicher Grabhügel (Hügelgrab?) östlich von Solling und natürlich die neueren Funde bei der Autoverwertung Hertenberger, eine Siedlung mit mindestens vier Hofplätzen aus der Neusteinzeit, die ein Alter von ca. 5.300 bis 4.900 v. Chr. aufweisen kann; sie lassen auf eine 7.000-Jährige Siedlungsgeschichte in Solling schließen.
– Der Name Solling wird etymologisch interpretiert als eine durch ihren Reichtum an sumpfigen Stellen charakterisierte Waldlandschaft. Vorformen des Wortes gehen zurück auf die Silbe sol, die eine Niederung oder morastige Stelle nennt. Als „Solorn“ und „Selarn“ wird Solling im Spätmittelalter bezeichnet; als „Salarium“, die „Siedlung der Leute am Fluß“. Entstehungsgeschichtlich handelt es sich beim Namen um die Hauptausbauzeit in den Holzlandzonen, die frühestens im 9. und 10. Jahrhundert ansetzt.

– In der 2. Besitzaufschreibung, dem Urbar von 1301/04 hatte der Landshuter Herzog im Vilsbiburger Gericht an der Vils, bereits den Zoll und die „Stat“ Vilsbiburg. Als Beizölle werden die Übergänge über die Vils bei Solling (Solorn) und Gerzen genannt.
– Solling war bei der Herrschaft und Amt Geisenhausen, in der Obmannschaft Gaindorf geführt, einige Höfe waren Untertanen der Adeligen der Seyboldsdorfer.

Solling gehörte zur Gemeinde Frauensattling bis zum 1. Mai 1978.
Am 1. Mai 1978 war die Eingemeindung von Solling
aus der Steuergemeinde Frauensattling zur Stadt Vilsbiburg.

Die Kirche Sankt Stephan
Solling gehört als Filialkirche von je her zur Ur-Pfarrei Gerzen. In der Regensburger Bistumsmatrikel vom Jahr 1508 wird erstmals beim Gerzener Dekan und Pfarrer Magister Virgilius Schrettl, die Kirche von „Solern“ genannt, geweiht dem Sankt Stephan und Laurentius, mit Friedhof.
Auf einem ovalen Blattornament-Medaillon im Chor, über einer Herz-Mariä Darstellung in einer Rokokofassung und einem darüber hängenden Kreuz, steht die Inschrift:
Solling – Kirche zum Hl. Stephanus – geweiht am 3. Oktober 1497.
Der barocke Hochaltar wurde 1721 unter dem Gerzener Pfarrer Graf Ferdinand Vitus Mathias von Seinsheim aufgestellt und geweiht, was auch auf der Rückseite mit einer Inschrift kundgetan wird.

Haus- und Hofgeschichte
Zum 1. Mai 1808 erfolgte in Bayern die Aufhebung der Leibeigenschaft.
Mit Gesetz vom 4. Juni 1848 endete die gutsherrliche Gerichtsbarkeit, sie ging auf den Staat über. Es erfolgte die Aufhebung der Naturalscharwerke, die Abgaben bei der Übernahme nach einem Sterbefall und der größte Teil des Zehents. Alle noch bestehend bleibenden Abgaben wurden auf einen bestimmten Betrag festgelegt und als ablösbar erklärt. Der Bauer war jetzt freier Eigentümer.

Das Urkataster der Steuergemeinde Frauensattling – Solling, vom Jahr 1845 und das Kataster-Umschreibheft ab 1860.
Der Grundsteuerkataster, die erste Zusammenstellung der Höfe und Anwesen mit ihrem Besitz, der Steuergemeinde Frauensattling befindet sich im Staatsarchiv von Landshut unter der Signatur: 19/15.
Solling: Haus Nummern 44 bis 50 ¼. Vom Müller, Steindl, Auweber, Schuhmacher, Feichtner, Schweikl, Schindlbeck und Fischer bis zum Zimmermann – Haus- und Hofgeschichte.
Peter Käser
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