818: Ein Bethaus/Kirche in Velden

Nach den Aufschreibungen des Bistums Freising, wurde am  26. Januar 818 von Bischof Hitto in Velden an der Vils das Oratorium/Bethaus des Edlen Laien Ellanmar geweiht. Ellanmar behielt sich bei der Schenkung an Bischof Hitto, die Nutznießung des Veldener Kirchengutes vor. Die Grundstücke waren als Erblehen an Snelhart, Sitaman und Alazeiz von Velden verpachtet, die als Hörige des Veldener Gotteshauses mitsamt der Kirche selbst an den Freisinger Bischof geschenkt wurden. Snelhart, Sitaman und Alazeiz sind somit die in der Aufschreibung vom 26. Januar 818 derzeit ältesten genannten Bewohner von Velden.

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  • Das Museum besitzt fast 80000 Fotos von Fotografen, die in Vilsbiburg und Umgebung zwischen ca. 1860 und 1980 gewirkt haben. Die Ausstellung versucht anhand ausgewählter Fotos Arbeitsweise und Anspruch der verschiedenen Fotografinnen und Fotografen zu zeigen. Gleichzeitig  gibt die Ausstellung auch Einblick in veränderte Seh-und Aufnahmegewohnheiten im Lauf der Zeit und in den Wandel in Stadt und Region. Zu sehen sind darüber hinaus Studioeinrichtungen sowie Kameras und andere Ausrüstungsgegenstände verschiedener Profi-Fotografen.
  • Wer mag, kann sich auch selbst vor einer Studiokulisse ablichten: „Bitte recht freundlich…“
  • Es gibt also viel zu sehen und zu entdecken vom 19. November 2022 bis zum 31. Mai 2023 im Heimatmuseum Vilsbiburg …

Bilder von der Eröffnungsveranstaltung am 19. November 2022

Der Heimatverein gratuliert Lambert Grasmann (v.links: Rudi Stadlöder für den Vorstand, Lambert Grasmann, Matthias Witzleb, neuer Leiter des Heimatmuseums, Roger Jopp)

Eigentlich wäre Lambert Grasmann, Kulturpreisträger und Ehrenbürger der Stadt Vilsbiburg an diesem Donnerstag wie fast täglich im Büro des Heimatvereins zu finden gewesen, wo er unermüdlich und stets voller Ideen und Vorhaben Dokumente studiert, Akten durchforstet und Fotos sortiert – immer auf der Suche nach historischem Material zum besseren Verständnis der Lokal-und Regionalgeschichte. An diesem Tag aber ist er wohlweislich doch einmal zuhause geblieben, denn es war sein 85.Geburtstag und die Schar der Gratulanten hätte ihm den ganzen Tag sowieso keine Zeit zum Arbeiten gelassen.

Natürlich versäumten es auch der Heimatverein und der neue Leiter des Heimatmuseums nicht, Lambert Grasmann zum Geburtstag zu gratulieren. Ohne seine unermüdliche Arbeit, seinen Fleiß und sein Beharrungsvermögen, aber auch ohne sein schier unglaubliches Wissen um die Heimatgeschichte gäbe es dieses renommierte Museum zur Lokal-und Regionalgeschichte nicht in dieser Form. Und so wurde aus der Gratulationscours auch schnell wieder ein Fach- und Sachgespräch über anstehende Museumsarbeiten, wenn auch häufiger unterbrochen von zahlreichen telefonischen Glückwünschen.

Die offizielle Würdigung des mit zahlreichen Ehrungen, zuletzt dem Bayerischen Verfassungsorden, ausgezeichneten Museumsmanns durch die Stadt Vilsbiburg findet im September statt. Lambert Grasmann wird es erleichtert zur Kenntnis genommen haben, bietet es ihm doch bis dahin ausreichend Zeit für weitere Forschungstätigkeiten.

Aus der Vilsbiburer Zeitung

Passionsspiele in Neumarkt/Oberpfalz, in Thiersee/Tirol, in Oberammergau, in Vilsbiburg …

Passionsspiele in Vilsbiburg? Passionsspiele, die das Leiden Christi ins Zentrum stellen, gab es seit dem 17. Jahrhundert in vielen Orten, so auch in Velden, Frontenhausen oder Eggenfelden. In Vilsbiburg wurde 1774 das letzte Passionsspiel in der Karwoche aufgeführt.

Passionsspiele religiös, aber auch politisch und wirtschaftlich von Interesse

Da war um 1920 die Idee Vilsbiburger Bürger, ein Marienfestspiel aufzuführen, gar nicht so weit hergeholt. Schließlich gab es mit der Marien- Wallfahrt zur „Maria-Hilf-Kirche“ in Vilsbiburg und mit der alljährlichen großen Prozession zum Fest „Mariä Namen“ schon große Anknüpfungspunkte in der Stadt zur besonderen Verehrung der Mutter Gottes. Dass schließlich 68 Bürger 1921 eine Vilsbiburger Marien- Passionsspiele GmbH gründeten und diese mit 240000 Mark Gesellschaftskapital ausstatteten, war sicher auch im Interesse des damaligen Bürgermeisters Josef Brandl, der sich davon einen politischen Schub versprach für die angestrebte Stadterhebung. Entsprechend argwöhnisch bis neidvoll betrachteten viele in den Nachbargemeinden die Pläne Vilsbiburgs. „ Zweifelsüchtig blieben nur jene, die jenseits der Gemarkung Vilsbiburgs … sich nicht darüber klar werden konnten, ob sie ihren Nachbarn an der Vils  den erstrebten Erfolg auch gönnen dürfen…“. Das schrieb der Benediktinerpater Michael Huber 1924 in das Programmheft anlässlich der Aufführung.

Viel Einsatz notwendig

Um die religiös, politisch, aber auch wirtschaftlich interessante Idee umzusetzen, war allerdings eine Menge Planung, Vorarbeiten und Kapital nötig. Der Plan für ein eigens zu errichtendes Festspielhaus wurde angesichts der hohen Kosten schnell fallengelassen, stattdessen wählte man den Post-Saal, dessen Besitzer Hans Urban ebenfalls Gesellschafter der GmbH war. 550 Sitzplätze und mehr als 100 Stehplätze bot dieser Saal, der für die Uraufführung der „Liebfrauenfestspiele“ ausgewählt wurde.

Was war nicht alles vorher zu bedenken! Einen versierten Spielleiter fand man in dem Franziskanerpater Dr. Schmidt, der schon die Passionsspiele in Erl/Tirol erfolgreich geleitet hatte. Die Texterstellung übertrug man dem Benediktinerpater Bonifaz Rauch, die musikalische Umrahmung bzw. Vertonung vertraute man dem Pater Viktor Eder an. Mit dessen Arbeit war die Gesellschaft allerdings nicht zufrieden und so führte der gebürtige Vilsbiburger Prof. Kaspar Heinrich Schmid, Direktor am Konservatorium in Augsburg, die Arbeit fort. Die Kostüme fertigten die Armen Schulschwestern, diverse Kirchen- und Bühnenmaler besorgten das aufwändige Bühnenbild.

Dargestellt werden sollten schließlich in 20 Stationen oder „Bildern“ das Leben Marias und die Passion Christi. Jedes Bild wurde vor einer eigenen Landschaft und mit passender Beleuchtung auf einer zweigeteilten Bühne aufgeführt. Die etwa 100 Darsteller und Darstellerinnen für Jesus, die Maria, Adam und Eva, Herodes, Josef, Maria Magdalena, viele Engel, den Satan, Soldaten, Handwerker oder Hirten stammten sämtlich aus Vilsbiburg. Der „schwerfällige, lässige die Bequemlichkeit liebende niederbayrische Dialekt mancher Darsteller“, wie ein Kritiker ausgerechnet aus der Oberpfalz anmerkte, wird sich wohl mit der Zeit gelegt haben, es wurde nicht mehr erwähnt. Der wahrscheinlich nicht ganz neutrale Autor, der schon genannte Pater Huber, hingegen merkt u.a. zur Vilsbiburger Marien-Darstellerin an: „Einen Vergleich mit der Maria-Darstellerin in Oberammergau anzustellen, erübrigt sich … Ihr Spiel ist von … Zartheit und Schlichtheit durchzogen. Jedes Wort und jede Gebärde dringt mit unwiderstehlicher heiliger Gewalt ins Herz der Zuschauer.“ Ähnlich begeistert äußert er sich auch über die anderen Vilsbiburger Darsteller.

Von Anfang an erfolgreich

Trotz mancher finanzieller, organisatorischer oder inhaltlicher Probleme war schon die erste Aufführung vor fast genau 100 Jahren, am 17. September 1922, ein großer Erfolg. Im folgenden Jahr gab es zwischen dem 29. April und dem 15. September (Maria Namen) schon 55 Aufführungen vor meist begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern. Speziell unter Pilgern, die zur Maria-Hilf-Wallfahrt oder nach Altötting wollten, waren die „Liebfrauenfestspiele“ sehr beliebt. So kamen 1925 tausend Pilger aus Forchheim oder 1700 aus Bamberg auf dem Weg nach Altötting bzw. Andechs im Jahr 1931. Den größten Besucheransturm erlebte die Stadt allerdings 1928, als mehr als 5000 ehemalige Soldaten des 1. Weltkriegs zu den Aufführungen anreisten. Sicherlich logistisch eine große Herausforderung, doch bei Eintrittspreisen zwischen 3 und 5 Mark und vieler hungriger Mägen auch finanziell durchaus lohnend.

Abruptes Ende der „Liebfrauenfestspiele“ 1932 Weshalb endete die bis dahin erfolgreiche Festspielzeit im September 1932 so abrupt? Man kann nur mutmaßen, aber die Weltwirtschaftskrise spielte bei der Entscheidung sicher eine Rolle. Vor allem aber dürfte die Machtübernahme der Nationalsozialisten ab 1933 ausschlaggebend gewesen sein, die Festspiele einzustellen. Die religiöse Bindung vieler Menschen war ihnen ein Dorn im Auge, Massenveranstaltungen außerhalb ihrer Kontrolle waren ihnen suspekt, die Ausrichtung auf den Krieg war schon früh im Gange. Als die NSDAP 1934 die gesamten Kostüme beschlagnahmte und an die Spinnstoffsammlung weitergab, war das Ende der Aufführungen besiegelt. Nach dem Krieg knüpfte man in Vilsbiburg nicht mehr an die Festspieltradition an, nur das noch immer mit einer Prozession groß begangene Fest Maria Namen erinnert noch an diese einmalige Vilsbiburger Ortsgeschichte. In das Bild klicken zu einer Videopräsentation

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Erlach

 – Markt Velden

– Kirche Sankt Leonhard

Weit abgelegen vom alltäglichen Trubel, zwischen Velden und Felizenzell, befindet sich der Weiler Erlach. Die Kirche im Bistum München/Freising gehört zum Pfarrverband Velden. Das wohl älteste Zeugnis einer Besiedelung der Frühzeit, ist ein gelochtes Steinbeil, das östlich von Erlach gefunden wurde. St. Leonhard in Erlach wurde nach Darstellung des Wappens der Edlen Herren der Weitas von Winkl/Gebensbach im Chor, von diesen im 15. Jhdt. erbaut. Die kunstreiche Rokoko-Altarausstattung um 1765, stammt vom Veldener Kunstschreiner Heinrich Hobmann.

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In der Stadt Vilsbiburg, aber auch in der St. Jodokkirche von Landshut, befinden sich die Wappenabbildungen der Vilsbiburger Familie Westendorfer.

Der „ehrbar Weise“ Thoman Westendorfer, seine Gattin Dorothea, eine geb. Rogler und ihr Sohn, der Priester Caspar Westendorfer,

gingen mit ihren „Barmherzigen Stiftungen“, durch ihre Wappenabbildungen an ihren Stiftobjekten in die Geschichte ein.

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  • Nur wenige Meter vor der Mühldorfer Stadtmauer, wurde die Besuchergruppe vom zweiten Vorsitzenden des Mühldorfer Heimatbundes Meinrad Schroll empfangen. Im angrenzenden Haberkasten wurden die Besucher über die Geschichte von Mühldorf informiert und die Ausstellung: „1322 Ritter, Schlacht und Königswürde“ besucht. Vor 700 Jahren, genau am 28. September 1322 fand vor den Toren Mühldorfs die „Letzte Ritterschlacht“ statt, bei der fast alle mitteleuropäischen Landesherren beteiligt waren. Der Koordinator für die Museen des Landkreises Mühldorf, Kurator Dr. Daniel Baumgartner, führte die Gruppe durch die hervorragend inszenierte Ausstellung. Nach einer Führung in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus durch Meinrad Schroll, ging es auf den 400 Meter langen Stadtplatz zum Altöttinger Stadttor und weiter an historischen Häusern der Inn-Salzach Bauweise entlang zum Nagelschmiedturm, oder auch Münchnertor genannt. Meinrad Schroll brachte sein vielseitiges Wissen über die bis 1802 zum Salzburger Erzstift gehörige Stadt ein, – denn Mühldorf war eine Salzburger Enklave inmitten des bayerischen Herzogtums. Nach einer Kaffeepause wurde die von 2017 bis 2021 renovierte Spital-Katharinenkapelle in der Katharinenvorstadt aufgesucht. Wegen Einsturzgefahr wurde die Kirche 2006 gesperrt. Um dem Verfall der Kirche entgegen zu wirken, wurde 2013 der Förderverein Katharinenkirche e. V. gegründet, eine gründliche Restaurierung angeregt und auch mitfinanziert. Die Kirche ist romanischen Ursprungs, eine spätgotische Wandpfeilerkirche mit einer spätbarocken sehenswerten Ausstattung. Drei Altäre stehen im Chor: Der Hochaltar zeigt im Gemälde die Aufnahme der Hl. Katharina in den Himmel. Der Jakobus-Seitenaltar, Bierbrauer-Zunftaltar, stand früher in der Pfarrkirche; der Hl. Georg mit Cosmas und Damian (Patrone der Ärzte und Apotheker) sind auf dem Altarblatt dargestellt. Der rechte Seitenaltar zeigt im Schrein ein harmonisches Anna-Selbdritt-Schnitzwerk: Maria, die Mutter Anna und das Jesuskind; eine feine Renaissancearbeit um 1580. Die Deckenbilder von 1756 im barockisiertem Gewölbe, bemalt vom Mühldorfer Maler Joh. Paul Kurz, erzählen vom Leben der Kirchenpatronin, der Hl. Katharina von Alexandrien. Die Spitalkirche brachte noch viele Schätze hervor, welche sich insbesonders durch die Kirchenführung mit Meinrad Schroll vervollständigten. Beim gemeinsamen Abendessen auf der Heimfahrt, konnten noch einmal in geselliger Runde die Eindrücke des Ausfluges nach Mühldorf am Inn diskutiert werden.

» • Exkommunikation – Kirchenbann – Interdikt

– Der Kirchenbann über die Landshuter Herzöge 1322

– Die Schlacht bei Mühldorf 1322

– König Ludwig stürzt in Frauensattling vom Pferd, und stiftet eine Kirche

– Die Lösung vom Bann im Kloster Seligenthal bei Landshut 1323

– König Ludwig der Bayer kommt nach Landshut 1323

  • Nach der Einführung einer Vieh-Klauensteuer 1322 durch die Landshuter Herzöge, wurden diese Exkommuniziert und mit dem Kirchenbann belegt. Die Schlacht vor den Toren Mühldorfs, (28. September 1322), mit König Ludwig dem Bayer und den Kontrahenten, dem Salzburger Erzbischof und dem Habsburger, König Friedrich dem Schönen war im Entstehen. Nach der von König Ludwig gewonnen Schlacht, brachte dieser seinen Gefangenen Friedrich den Schönen auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz; bei Frauensattling (Stadt Vilsbiburg) stürzte der König vom Pferd, ohne sich zu verletzten – er stiftete dort eine Kirche. Die Lösung der Landshuter Herzöge vom Kirchenbann, wurde unter Anwesenheit von König Ludwig dem Bayer 1323 im Kloster Seligenthal/Landshut vollzogen.

Zum Weiterlese

Zum 1. Bericht

Ein Pferdehuf an der Empore der Kirche in Frauensattling/Vilsbiburg, erinnert an die Stiftung der Kirche durch König Ludwig dem Bayer, nach der Schlacht bei Mühldorf 1322.