Die Ziegelei der Vilsbiburger Pfarrkirche Flatach und Riglstein

Vor über 400 Jahren wurden im Vilsbi-burger Ziegelhof, oder auch genannt der Ziegelstadel, schon zu damaliger Zeit eine Menge an verschiedenem Zie-gelmaterial hergestellt wurde. Im Vilsbi-burger Pfarrarchiv befinden sich bei den Abrechungen zum Gotteshaus ab dem Jahr 1657/58, auch die alljährlichen Zie-gelstadelrechnungen. Der alte Bestand der verschiedenen Ziegel war darin auf-geführt, dann die im Arbeitsjahr herge-stellten großen Ziegelsteine, dem Riglstein (= halber Ziegelstein), große und kleine Pflastersteine, Hacken und Preisen (= Dachbedeckung, Mönch und Nonne) und Flatach oder Taschen (= Dachbedeckung, Biber-Schindel).

Interessant ist, dass diese Ziegelei weitum die einzige war, ja sogar von Landshut werden Ziegel geholt. Nach dem großen Brand von Vilsbiburg im Jahr 1366, wurden zum Neuaufbau des Gemäuers und der Dacheindeckung, nun sicherlich die Ziegel aus dem Vilsbiburger Ziegelstadel genommen.
Zu „Unser Lieben Frauen Gottshaus“ und „Pfarr Kirchen zu Vilsbiburg“ gehörte auch ein Ziegelhof oder Ziegelstadel. Die Bezeichnung Ziegelstadel könnte heute gleich-lautend sein mit einer Ziegelei, beinhaltend einen Ziegel-Brennofen, Ziegelhütten und Lehmgrube.
In einer Urkunde des Vilsbiburger Stadtarchivs vom 10. August 1497 befindet sich die derzeit älteste Nennung über den Vilsbiburger Ziegelhof: Wolfgang Mairhofer „an der Zeit auff dem Zieglhoff ze Piburgk gesessen“. Er und seine Ehefrau Margarethe übergeben mit weiteren Verwandten, so genannte Leibgedinganteile an das hiesige Spital und die St. Katharinenkirche (= Spitalkirche).
Mit dieser Untersuchung zur Ziegelei der Vilsbiburger Pfarrkirche, konnte wiederum ein Teilbereich der historischen Nachforschung zur Stadt Vilsbiburg abgedeckt wer-den.
Peter Käser
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