Vilsbiburg wird WIEDER Stadt

Die Erhebung zur Stadt am 1. April 1929

Die Entscheidung war nicht leicht. Auch machten es die bürokratischen Hürden über Jahre hinweg unmöglich, dem lang gehegten Wunsch nachzukommen:
Vilsbiburg möchte wieder Stadt werden!

Ernüchtern war dann doch eine Umfrage im Jahr 1906 – wir wollen gar nicht Stadt werden!
Nach dem I. Weltkrieg wird dann wieder ein Versuch unternommen – dem Markt Vilsbiburg, wie in frühen Zeiten, den Status einer Stadt zu verleihen.
Das Wissen über eine „Wittelsbacher Herzogsstadt“ an der Vils und den Freiheitsbrief von 1323, in dem Vilsbiburg über 45 Mal als „Stat“ in Erscheinung tritt, die herzoglichen Privilegien und Rechte, ließen die Verantwortlichen des Marktes nicht los, diesem wieder den Stadtstatus und die Stadtrechte verleihen zu lassen. Der Innenministier schreibt 1928, dass viele Marktgemeinden aus einer „neuzeitlichen Titelsucht heraus, die sich bis in die Körperschaften des öffentlichen Rechts auszuwirken scheint, nach der Bezeichnung Stadt streben“.
Deshalb wurde die vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren angestrebte Entschließung vom 28. März 1929, der Marktgemeine Vilsbiburg die Genehmigung zu erteilen, den Titel »Stadt« wieder zu führen, mit großem Wohlwollen aufgenommen.
Der 1. April 1929, der Tag der Stadterhebung wurde zum Freudentag für Vilsbiburg.
Nach Beendigung der feierlichen ersten Stadtratssitzung, trafen sich die Stadträte und Teilnehmer der Sitzung im Gasthof Schöx-Bräu zu einem Frühschoppen.
Hier sprach Bürgermeister Joseph Brandl einen Toast auf die »neue Stadt« aus:
„Mögen nun die folgenden Stadtratssitzungen Beschlüsse hervorbringen, die sich auswirken kön-nen zum Wohle der Stadt Vilsbiburg, ohne dass den Bewohnern untragbare finanzielle Lasten auf-gebürdet werden müssen“
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Peter Käser

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