100 Jahre Erster Weltkrieg Der Friedensappell von Papst Benedikt XV.

Als der Deutsche Kaiser Wilhelm II. die Mobilmachung am 1. August 1914 mit feierlich frommen Worten verkündete, und den als aufgenötigt bezeichneten Krieg als einen Auftrag Gottes an die Deutschen erklärte, kannte die nationale Begeisterung und religiöse Verherrlichung des Krieges bei den Katholiken keine Grenze. Jeder Katholik war von der Gerechtigkeit des Krieges überzeugt
und akzeptierte die kaiserliche Kriegspolitik uneingeschränkt als göttlichen Befehl. Selbst als maßvoll und zurückhaltend bekannte Gelehrte und Theologen begeisterten sich am Krieg, sprachen vom ?Gottesbeweis des Krieges?, nannten ihn ?Erzieher des Volkes? und hoben die Gerechtigkeit des Krieges hervor. Kardinal Faulhaber nannte den Krieg ein ?Schulbeispiel eines gerechten Krieges?. In religiöser Hinsicht erwartete man durch das Kriegsereignis nicht nur eine religiöse Erneuerung für Deutschland selbst, sondern die Beseitigung des Atheismus überhaupt. Gott wolle durch den Krieg seine Kirche nicht nur stärken und reinigen, sondern vor allem die Kirche ?an Katholizität, Ausdehnung und Allgemeinheit? gewinnen lassen.
Zum PDF