Das Attentat von Sarajevo

Der Weg in die Katastrophe

Schüsse, die den Lauf der Welt veränderten

Franz Ferdinand, der österreichische Thronfolger wird in Sarajevo am 28. Juni 1914 ermordet. Die bedingungslose Bündnistreue Deutschlands zu Österreich-Ungarn endete im Ersten weltumspannenden Krieg der Jahre 1914 bis 1918. Der Vilsbiburger Anzeiger des Jahres 1914 aus dem Archiv des Vilsbiburger Heimatvereins, gibt beim Durcharbeiten ein redendes Zeugnis des Schicksalsjahres 1914.

Der Mord am Thronfolgerpaar

Am Sonntag den 28. Juni 1914 um 12:00 Uhr mittags wurde der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin Erzherzogin Sophia von Hohenberg, in Sarajevo von dem 19-jährigen Serben Gavrilo Princip erschossen.

 

So kurz die ersten Nachrichten ausfielen, so sehr überschlugen sich in den nächsten Tagen im Vilsbiburger Anzeiger die Meldungen. Vor einer sehr plastischen Schilderung des Attentats schreckte die Presse des Jahres 1914 nicht zurück: ?Die Schüsse waren absolut tödlich. Der von einer Revolverkugel getroffenen Erzherzogin wurden in der rechten Hüftgegend die Weichteile zerrissen. Beim Erzherzog durchschlug die Kugel am Hals die rechte Schlagader, wobei auch die Luftröhre vollkommen zerstört wurde. Bei beiden war Verblutung eingetreten?.

In aller Stille fand am 4. Juli 1914

in der Gruft von Schloss Artstetten in Österreich – dem Familien- und Sommersitz -, die Beisetzung des Erzherzog-Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Gattin statt.

 

Die serbische Regierung wird aufgefordert, den Sachverhalt zu prüfen und die Schuldigen zu bestrafen, gleichzeitig laufen in der Donaumonarchie Kriegsvorbereitungen für einen Schlag gegen Serbien an.

Vilsbiburger Anzeiger, 28. Juli, Wien, 17:00 Uhr: Da die serbische Regierung die Note, welche vom österreichischen Gesandten in Belgrad am 23. Juli 1914 übergeben worden war, nicht in befriedigender Weise beantwortet hat, so sieht sich die K. und K. Regierung in die Notwendigkeit versetzt, selbst für die Wahrung ihrer Rechte und Interessen Sorge zu tragen und zu diesem Ende an die Gewalt der Waffen zu appellieren.

Und dann ist Krieg

1. August 1914: Deutschland erklärt an Russland den Krieg.

Am 4. August meldet der Anzeiger über den Kriegsbeginn: ?Berlin: Der deutsch-russische Krieg hat, durch Russland eröffnet, bereits seinen Anfang genommen. Russland hat deutsches Reichsgebiet angegriffen und den Krieg eröffnet. Deutschland durfte nicht länger zaudern.?

Die bedingungslose Bündnistreue Deutschlands zu Österreich-Ungarn endet im Ersten weltumspannenden Krieg der Jahre 1914 bis 1918.

Peter Käser

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