Im I. Weltkrieg: Leichenüberführung von Gefallenen in die Heimat

Der Vilsbiburger Seifensieder Benedikt Auer ist gefallen, so meldet es der
Vilsbiburger Anzeiger am 24. Juli 1915.
Nach einer schweren Verwundung durch einen Kopfschuß, war der Unteroffizier Benedikt Auer bei Lille in Nordfrankreich in einem Feldlazarett verstorben.
Man glaubte zunächst, der Leichnam wird in einigen Tagen in die Vilsbiburger Heimat überführt, und dann werden auch die Seelenmessen in der Pfarrkirche gehalten. Dieses würde nun zum ersten Mal seit Beginn des Krieges am 1. August 1914 geschehen, dass ein im Feld Gefallener in die Heimat überführt wird.
Auer wurde vorerst nicht überführt, denn erst seit dem 1. Oktober 1915 ist eine Rückführung von Leichen Gefallener, – vom Kriegsschauplatz in die Heimat gestattet; ?(?) dieses muß aber auf Ausnahmefälle beschränkt bleiben!?
Da es keine Aussicht für eine Überführung des Leichnams in die Heimat gab, hatte man sich dazu entschlossen am 17. August 1915 den Seelengottesdienst für den Gefallenen Auer zu halten. Die Witwe Marie Auer mit ihren sechs unmündigen Kindern, bedankt sich anlässlich des ?Heldentodes ihres inniggeliebten Gatten und treubesorgten Vaters?, für die vielen Beweise der Anteilnahme, in einem Inserat im Vilsbiburger Anzeiger.
Erst eineinhalb Jahre nach dem Tode von Benedikt Auer war es dann möglich, den Leichnam in die Heimat zu überführen, und am 15. Januar 1917 in der Auerschen Gruft auf dem Vilsbiburger Pfarrfriedhof zu bestatten.
Peter Käser

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